Seborrhoisches Ekzem

Was ist das?

Das seborrhoische Ekzem, seborrhoische Dermatitis oder auch Morbus Unna, gehört zu den benignen (gutartigen) Hautveränderungen, die zwar keine ernsten physischen Konsequenzen nach sich ziehen, aber nicht zu vernachlässigende psychologische Folgen haben können. In der Tat handelt es sich dabei um eine sichtbare Erkrankung: Sie geht mit geröteten, schuppenden Flächen einher, die meist als unästhetisch empfunden werden. Die Betroffenen leiden oft darunter und sind in ihrer Lebensqualität merklich eingeschränkt.

Häufigkeit

Das seborrhoische Ekzem ist eine sehr häufige, chronisch-entzündliche Dermatose (Hautkrankheit), die in etwa 1 bis 5 % der Gesamtbevölkerung betrifft. Sie tritt selten vor der Pubertät auf, ihren Pik erreicht sie im Alter zwischen 18 und 40 Jahren, wobei Männer viel häufiger betroffen sind als Frauen. Nach dem 40. Lebensjahr ist sie viel seltener und betrifft dann fast ausschliesslich nur noch Männer.

Erscheinung

Vom Erscheinungsbild her äussert sich das seborrhoische Ekzem durch rötliche oder rötlich-gelbliche, unscharf begrenzte Herde, die mit fettigen, gelblichen Schuppen bedeckt sind, die sich leicht ablösen. Pruritus (Juckreiz) und ein Gefühl von Brennen können bei dieser Form des Ekzems auftreten. Am häufigsten äussert sich seborrhoisches Ekzem auf der Kopfhaut, dann im Gesicht und am seltensten am Rumpf. Die Stellen, an denen sich die Erkrankung manifestiert, sind charakteristisch für sie, da man sie genau in den Bereichen wiederfindet, die reich an Talgdrüsen sind (seborrhoische Areale): Nasolabialfalte (Falte zwischen Nase und Lippe), Nasenflügel, Haaransatz, Augenbrauen…

Intensitätsgrad

Aber das seborrhoische Ekzem kann sich je nach Person und Zeitpunkt extrem unterschiedlich stark äussern. Wenn beispielsweise die Kopfhaut betroffen ist, können folgende Formen beobachtet werden, von der leichtesten bis zur schwersten:

  • Einfache Schuppung: Die Schuppen sind dünn, weiss, kleben nur sehr wenig und berieseln die Schultern, was dann oft auf den Kleidungsstücken sichtbar ist.
  • Fettige Schuppung: Das ist die typische Form des seborrhoischen Ekzems. Die Schuppen sind hier dicker, zahlreicher und ein diffuses Erythem (Rötung) erscheint am äusseren Rand der Hautveränderung.
  • Schwere Form: Die Hautveränderungen bedecken die gesamte Kopfhaut. Die Entzündung ist sehr ausgeprägt, es tritt starker Pruritus (Juckreiz) auf, die Schuppen sind fettig, dick und haben einen unangenehmen Geruch.

Entstehung

Wie bei vielen Hauterkrankungen ist der genaue Ursprung des seborrhoischen Ekzems nicht exakt bekannt. Bestimmte Einflussfaktoren, die eher die Krankheit verschlimmern als auslösen, sind jedoch bekannt:

  • Der Hefepilz Malassezia: Es handelt sich dabei um einen (saprophyten) Pilz der Kopfhaut und der Haut, der talgdrüsenreiche Areale besiedelt. Er vermehrt sich, wenn gewisse Umweltbedingungen zusammen kommen, insbesondere bei einer Hyperseborrhoe (übermässige Talgproduktion). Es handelt sich dabei um einen lipophilen (aus dem Griechischen, „fettliebenden“) Hefepilz. Er entwickelt dann eine gewisse Pathogenität (Eigenschaft, eine Erkrankung auszulösen).
  • Stress: Tendenziell werden bei hohem Stress Schübe ausgelöst.
  • Klimatische Faktoren: Es handelt sich dabei um Kälte und Feuchtigkeit. Das seborrhoische Ekzem ist im Allgemeinen in der kalten Jahreszeit bzw. in der Winterzeit ausgeprägter.
  • Weitere Erkrankungen: Das seborrhoische Ekzem ist bei immunsupprimierten Patienten (z.B. leiden 80 % der Aids-Patienten an seborrhoischem Ekzem) und bei Parkinson-Erkrankten sehr verbreitet.
  • Alkoholismus.

Behandlung

Seborrhoisches Ekzem wird vor allem topisch (äusserlich) behandelt. Zum heutigen Zeitpunkt gibt es keine Behandlung, die es ermöglichen würde, diese in Schüben verlaufende Erkrankung endgültig zu heilen, ehe sie von selbst verschwindet. Ziel der Behandlungen ist es also, die Symptome zu beheben oder zu lindern. Hierfür werden folgende Medikamente verschrieben:

  • antimykotische (pilzabtötende) Cremes, da einer der involvierten Faktoren der Hefepilz des Typs Malassezia ist.
  • Lithium in Gelform.
  • Dermokortikoide, allein oder in Verbindung mit einem Antimykotikum (pilzabtötendes Mittel): Sie bekämpfen die Entzündung.

Fokus: Milchschorf bei Säuglingen

Eine sehr punktuelle Form des seborrhoischen Ekzems tritt bei Säuglingen auf. Es handelt sich um den klassischen „Milchschorf“, der bei vielen Babies zwei Wochen nach der Geburt auftritt. Die weisslich bis gelblichen Krusten auf der Kopfhaut und manchmal im Gesicht verschwinden nach einigen Wochen von selbst!

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