Vaginalpilz

Was ist das?

Folgende Symptome kennzeichnen eine Pilzinfektion der Vagina:

  • Brennen und Jucken der Vulva
  • Weisslicher Ausfluss, der geronnener Milch ähnlich sieht
  • Kleine, sehr schmerzhafte Einrisse der Vaginalschleimhaut
  • Schmerzhaftigkeit des Geschlechtsverkehrs
  • Schmerzen beim Wasserlassen aufgrund des Kontakts vom Urin mit der entzündeten Vulva
  • Häufig Ausbreitung in die Leistenbeuge und die Pofalte

Entstehung

Die Vaginalflora

Die Vagina ist natürlicherweise von Milliarden (106 bis 108 pro mL Vaginalsekret) von pathogenen (krankheitsauslösenden) und nicht pathogenen Mikroorganismen besiedelt, die sich in einem Gleichgewicht befinden. Diese Mikroorganismen spielen eine Rolle bei dem Schutz und der Abwehr von äusseren Angriffen.

Zu 95 % besteht die Vaginalflora dabei aus Laktobazillen (Milchsäurebakterien). Diese erzeugen Wasserstoffperoxid und wandeln das durch die Vaginalschleimhaut produzierte Glykogen in Milchsäure um. Diese Mechanismen ermöglichen es, den pH-Wert unter 5.5 zu halten, und so tragen sie zu der Regulierung des Gleichgewichts der Vaginalflora bei.

Pilzinfektionen der Vagina

Pilzerkrankungen bilden sich dann aus, wenn dieses Gleichgewicht der Flora zerstört wird, d.h. wenn ein Keim sich anormal in der Vagina vermehrt. In 85 % der Fälle handelt es sich dabei um den ErregerCandida albicans.

Candida albicans ist ein ganz normaler Besiedler der Vaginalflora. Er ist normalerweise aber nur in geringer Anzahl vorhanden. Wenn er beginnt zu überwiegen, treten die Symptome der Candidose auf.

75 % aller Frauen haben mindestens einmal in ihrem Leben eine akute, vaginale Candidose.

Risikofaktoren

Als zusätzliche Risikofaktoren gelten:

  • Die Behandlung mit Antibiotika
  • Manche Anty-Baby-Pillen (orale Kontrazeptiva)
  • Die Spirale (Intrauterinpessar)
  • Eine Schwangerschaft (3. Quartal)
  • Häufiger ungeschützter Geschlechtsverkehr
  • Ein besonders niedriger (saurer) natürlicher pH-Wert der Vaginalflora

Behandlung

Die Behandlung beruht auf äusserlich anzuwendenden Mitteln – Cremes oder Vaginalovula (Scheidensuppositorien oder auch -zäpfchen) -, die antimykotische (pilzabtötende) Wirkstoffe enthalten. Sie dauert in der Regel ein bis drei Tage bei einem Ovulum am Tag. Bei rezidivierender (rückfällig werdender) Mykose (Pilzinfektion) wird der behandelnde Arzt unter Umständen zusätzlich zum äusserlich anzuwendenden Präparat ein innerlich einzunehmendes Arzneimittel verschreiben.

Massnahmen zur Vorbeugung
duschencremeanweisungenkleidungwaschmaschinesprechblase-plus

Ziehen Sie das Duschen dem Baden vor.

Vermeiden Sie aggressive Duschgele und andere Seifen.

Verwenden Sie stattdessen Seifen mit alkalischem pH. Sie reduzieren die Anzahl der Candida-Keime und beruhigen den Juckreiz.

Verwenden Sie keine Tampons, wenn die Mykose während Ihrer Menstruation (Periode, Zyklus, Menses, Tage, Regel) auftritt.

Vermeiden Sie das Tragen von Textilien aus synthetischen Materialien. Sie fördern ein feuchtes Milieu.

Bevorzugen Sie Unterwäsche aus Baumwolle.

Vermeiden Sie zu enge Hosen. Diese verursachen Reibungen und damit Reizungen.

Waschen Sie Ihre Unterwäsche bei 60 °C.

Falls Sie nach 72 Stunden keine Besserung feststellen können, suchen Sie auf jeden Fall Ihren Arzt auf.

Häufig gestellte Fragen

  • Ab wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
    Ab vier Infektionen im Jahr auf jeden Fall. Dann gilt die Mykose (Pilzerkrankung) als rezidivierend (rückfällig werdend).
  • Was ist der Unterschied zwischen einer vaginalen Candidose und einer Vaginitis?
    Vaginitis oder auch Kolpitis ist ein Sammelbegriff für jedwede Scheidenentzündung. Es gibt drei Arten von Vaginitis, vaginale Candidose (durch den Errreger Candida verursachte Vaginalpilzinfektion) ist nur eine davon. Eine Vaginitis kann aber auch durch Bakterien oder durch einen Parasiten (Trichomonas vaginalis) bedingt sein.
  • Welche Komplikationen können aus einem Vaginalpilz resultieren?
    Zu Komplikationen führt ein Vaginalpilz selten. Und wenn er es doch einmal tut, besteht die Komplikation meistens aus einem Rückfall. Dieser betrifft in etwa 15 % der Frauen.
  • Sind manche Frauen anfälliger als andere?
    Jede Frau ist anders. Jedoch sind junge und schwangere Frauen am anfälligsten.
  • Muss mein Lebenspartner sich behandeln lassen?
    Ab dem Moment, wo Sie ungeschützten Verkehr mit ihm hatten, ist er ein, wenn auch gesunder, Träger des Pilzes. Er sollte sich von daher mit einer dünnflüssigen, antimykotischen (pilzabtötenden) Emulsion behandeln.
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